Kein Rotstift am Zusammenhalt – Solidarität mit RomnoKher Thüringen e. V.

Die Haushaltspläne der Thüringer Landesregierung für 2026/27 setzen falsche Zeichen: Während Millionen in Abschiebehaftanstalten fließen, werden Mittel für Integration, Vielfalt und zivilgesellschaftliches Engagement gestrichen. Das ist kein Sparen, das ist eine bewusste Schwächung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

Im Saale-Holzland-Kreis zeigt sich, was das konkret bedeutet: Der Landesverband der Sinti und Roma, RomnoKher Thüringen e. V., bangt um seine Projekte. Fehlende 35.523,33 Euro bedrohen eine Arbeit, die täglich Brücken baut – zwischen Menschen, Kulturen und Generationen. Hier geht es nicht um abstrakte Zahlen, sondern um echte Begegnungen, um Bildungschancen und um das Vertrauen, das über Jahre gewachsen ist.

Knut Meenzen, Kreisvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Saale-Holzland-Kreis, bringt es auf den Punkt:

Integration und Inklusion sind keine Luxusgüter, sondern eine Investition in die Zukunft unseres Landes. Projekte wie das von RomnoKher sind unverzichtbar. Sie geben Familien Halt und Perspektive. Wenn sie wegbrechen, verlieren wir mehr als Geld – wir verlieren Zusammenhalt.

Die Kampagne ROTSTIFT THÜRINGEN macht deutlich: Diese Kürzungen sind kein Sparzwang, sondern eine politische Entscheidung. Sie treffen genau diejenigen, die unsere Gesellschaft zusammenhalten – Initiativen, die Tag für Tag für Demokratie, Teilhabe und ein friedliches Miteinander kämpfen. Integration funktioniert nicht im Sparmodus. Sie braucht Kontinuität, Vertrauen und klare Signale: Hier seid ihr willkommen.

Renata Conkova, Leiterin der Zweigstelle von RomnoKher im Saale-Holzland-Kreis, weiß, wovon sie spricht:

Unsere Arbeit lebt davon, dass Menschen uns vertrauen – und dass sie auf uns zählen können. Das Ministerium verlangt von uns höchste Einsatzbereitschaft bei Integration und Inklusion, kürzt uns aber gleichzeitig die Mittel dafür. Diese widersprüchliche Politik macht unsere Arbeit mit Roma-Familien faktisch unmöglich. Integration kann man nicht einfordern, wenn man sie finanziell erstickt – das ist nicht verantwortungsvoll, sondern politisch kurzsichtig.

Als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Saale-Holzland-Kreis stellen wir uns klar an die Seite von RomnoKher und allen, die für ein offenes, solidarisches Thüringen kämpfen. Wir fordern die Landesregierung auf:

  • Keine Kürzungen bei Integration und Sozialem! Diese Mittel sind keine „freiwilligen Leistungen“, sondern das Fundament unseres Zusammenlebens.
  • Verantwortung übernehmen statt Ausgrenzung zu fördern! Thüringen braucht Räume des Miteinanders – nicht der Spaltung.

Denn eines ist klar: Wer am Zusammenhalt spart, spart an unserer aller Zukunft.

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